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Tasting
So degustierst du Whisky
Der schottische Comedian Ronnie Corbett hat einmal gesagt: “Der allgemeine Glaube, dass Whisky im Alter besser wird, ist wahr. Je älter ich werde, desto mehr mag ich ihn.”
Corbett weist humorvoll auf die Tatsache hin, dass Whisky mit den Jahren (des Whiskys!) besser schmecken soll. Die Tatsache, dass er dafür auch länger gelagert werden muss, führt dazu, dass für Whisky mit zunehmendem Alter auch mit einen zunehmenden Preis gerechnet werden muss.
Kleine Zwischenbemerkung. Du weisst nicht, warum man manchmal Whiskey liest und dann wieder Whisky? In diesem Text erklären wir dir ganz genau, wie es zu den beiden Schreibweisen kam und wo man heute welche vorfindet. Denn Whiskey ist nicht gleich Whisky – oder etwa doch?
Nun, wie unterscheidet man nun aber einen alten von einem jungen Whisky? Oder einen guten von einem schlechten? Oder eine Marke von einer anderen?
Wir haben einen Profi nach den wichtigsten Tasting-Regeln befragt. Der Name des renommierten Spirituosen-Experten ist Jürgen Deibel. Und er erzählt jetzt, worauf es bei einer Whisk(e)y-Verkostung ankommt und was sie mit Augen, Zunge und Nase zu tun hat.
Anleitung zum Tasting vom Spirituosen-Experten Jürgen Deibel
Augen
Durch leichtes Drehen des Glases sehen Sie die Beine oder Tränen des Whisk(e)ys an der Glaswand herablaufen. Je viskoser sie laufen, desto öliger, weicher kann der Whisk(e)y sich später auf der Zunge anfühlen. Die Augen beurteilen die Farbe: meist Varianten des Bernsteins, mal heller, mal dunkler bis mahagonifarben.
Nase
Führen Sie das Glas zur Nase. Tauchen Sie nicht ein, sondern bleiben Sie nur wenig über dem Glasrand. Geniessen Sie die leichten, meist fruchtigen, grasigen oder floralen Aromen des Destillates. Drehen Sie das Glas nun kräftig und riechen Sie erneut. Jetzt wird die alkoholische Seite betont und zugleich werden die Fassaromen stärker. Vanille, Karamell, Toast, Eichenholz? Riechen Sie die Charakteristik? Ex-Sherry, Ex-Port oder Ex-Bourbon oder eine Kombination davon?
Geschmack
Man nehme einen kleinen Schluck, legen Sie ihn auf die Zunge und lassen Sie ihn anschliessend im Mund kreisen. Haben Sie ein brennendes Gefühl im Mund? Um dies zu übergehen, nehmen Sie bitte direkt einen zweiten Schluck. Anders? Gut, denn nun können Sie erst die wahre Vielfalt des Whisk(e)ys erfahren. Spüren Sie die leicht süsse Wirkung am Anfang der Zunge, eine Zitrusnote an den Seiten, Früchte oder florale Noten im ganzen Mund, oder eine kräftige, würzige Note am Ende? All dies sind Beschreibungen, die einen Whisk(e)y charakterisieren.
Nachklang
Nun fehlt noch der Nachklang. Nehmen Sie sich Zeit und spüren Sie dem Whisk(e)y nach. Wie lange ist er präsent? Wo ist er präsent, eher im Mund, auf der Zunge oder im Rachen und Hals? Wie ist er präsent, angenehm mild, weich oder doch stark und würzig? Rauchig? Medizinisch-rauchig oder nur rauchig? Viele Facetten zeichnen einen Whisk(e)y aus. Die Nase, der Gaumen und der Nachklang können Ihnen die Vielfalt näherbringen.
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